5 Gründe für globale Bildung: Volkmar Klein

In dieser Interviewreihe kommen Menschen zu Wort, die sich in Deutschland für globale Bildung engagieren. Dies geschieht im Rahmen der Kampagne RAISE YOUR HAND, mit der sich die Globale Bildungspartnerschaft (GPE) für die Finanzierung und Transformation von Bildung in 90 einkommensschwachen Ländern einsetzt. Für die Arbeit in den Jahren 2021-2025 soll der GPE-Fonds um 5 Milliarden US-Dollar aufgefüllt und über innovative Instrumente weitere 3 Milliarden mobilisiert werden.

February 12, 2021 by GPE Secretariat
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5 Gründe für globale Bildung Volkmar Klein

Volkmar Klein ist Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Als Entwicklungs- und Haushaltspolitiker hat er das deutsche Engagement für die GPE in den vergangenen Jahren parlamentarisch begleitet und mitgestaltet.

1. Als Abgeordneter haben Sie in den vergangenen Jahren mit dazu beigetragen, dass sich Deutschlands Engagement für die Globale Bildungspartnerschaft (GPE) verstärkt hat. Welche Rolle hat der Bundestag in diesem Prozess gespielt?

Der Bundestag ermöglicht Deutschlands Engagement, indem er die dafür nötigen Haushaltsmittel beschließt. Der Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist in den letzten Jahren auf Rekordhöhe gestiegen. Der Bundestag hat dafür gesorgt, dass die Mittel für die GPE ebenfalls steigen: Auf Antrag von Union und SPD hat das Parlament diesen Haushaltsposten von 50 Mio. Euro im Regierungsentwurf für 2021 auf 75 Mio. Euro erhöht, also um 50 Prozent! Denn wir wissen, dass hier jeder Euro gut ausgegeben ist.

2. Warum ist es gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wichtig, beim Engagement für globale Bildung nicht nachzulassen?

Corona beeinträchtigt alle Lebensbereiche, auch die Bildung. Das erleben wir auch in Deutschland, aber in weniger entwickelten Ländern sind die Auswirkungen noch deutlich stärker. Weltweit können mehr als 600 Mio. Kinder wegen landesweiter Schulschließungen derzeit nicht zur Schule gehen. Häufig verlieren sie damit auch die einzige richtige Mahlzeit am Tag, die sie sonst in der Schule bekommen würden. Wir müssen alles tun, damit der Bildungsweg von jungen Menschen nicht zu lange unterbrochen wird oder gar gänzlich abbricht. Gerade Mädchen drohen sonst zu Verlierern der Pandemie zu werden.

3. Warum sind multilaterale Initiativen wie die GPE neben bilateraler Entwicklungszusammenarbeit wichtig, um globale Bildung voranzubringen?

Bei der Bildung liegt die besondere Stärke multilateraler Arbeit in der Zusammenarbeit mit zentralen staatlichen Stellen in den rund 70 Partnerländern. Die GPE setzt bei den Strukturen der Bildungssysteme an und verbessert Bildung so in ihrer gesamten Breite und Tiefe. Und die GPE kann von Erfolgen und Misserfolgen lernen und gute Konzepte häufig auf andere Länder oder Regionen übertragen.

4. Was wünschen Sie sich für GPEs Arbeit in den Jahren 2021-2025 und welche Rolle sollte Deutschland dabei spielen?

Seit ihrer Gründung vor knapp 20 Jahren ist die GPE enorm gewachsen. Sie ist in vielen Regionen aktiv, die von Unruhe und Konflikt geprägt sind. Ich wünsche mir, dass sich die GPE auch als große Organisation die Flexibilität erhält, die sie vor Ort braucht. Wir als Parlamentarier setzen uns dafür ein, dass Deutschland dieses zentrale Feld der Entwicklungszusammenarbeit auch künftig unterstützt. Denn Bildung ist die nachhaltigste Investition in die Entwicklung eines Landes.

5. Welcher Moment oder welche Person hat Sie während Ihrer Schullaufbahn so sehr positiv beeinflusst, dass Sie heute noch davon profitieren?

Meine Lehrer haben mir mitgegeben, dass man Dinge selbst in die Hand nehmen muss und dass dabei Kreativität wichtig ist. Als Schulsprecher konnte ich das auch üben. Eigeninitiative und Kreativität sind auch in der Entwicklungszusammenarbeit grundlegend, denn die Verantwortung für Jobs und Perspektiven liegt vor allem vor Ort. Auch dafür ist Bildung die beste Vorbereitung.

5 Gründe für globale Bildung Volkmar Klein

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