Frau Steffen, wie sollte sich Deutschland zukünftig für globale Bildung engagieren? Welche Chance bietet die GPE-Finanzierungskonferenz im Juli 2021?
Steffen: Wir haben unseren Beitrag für die GPE und in globale Bildung im allgemeinen in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Diesen Weg sollten wir weiter gehen, jeder in Bildung investierte Euro spart ein vielfaches an Entwicklungszusammenarbeit in den kommenden Jahren ein.
Finanzierungskonferenzen sind dabei ein wichtiges Instrument für dieses Anliegen zu werben und auch die Erfolge zu präsentieren. Ich hoffe, dass nicht nur die deutschen Beiträge, sondern auch die Gesamtsumme der verbindlichen Zusagen trotz – beziehungsweise gerade wegen – der Corona-Pandemie weiter steigen und mehr in gute Bildung investiert wird.
Was wünschen Sie sich für die Arbeit der GPE in den Jahren 2021-2025?
Steffen: Ich würde mir wünschen, dass die Erfolge der GPE so offensichtlich sind, dass die weitere Finanzierung keine Frage mehr sein darf. Noch schöner wäre es natürlich, wenn möglichst viele Staaten so stabil sind, dass sie die Hilfen nicht mehr in Anspruch nehmen müssen. Eine Welt ohne Gefälle an Wohlstand und Chancen bleibt mein Ziel.
Welcher Moment oder welche Person hat Sie während Ihrer Schullaufbahn so sehr positiv beeinflusst, dass Sie heute noch davon profitieren?
Matschie: Ich erinnere mich an einen Lehrer, der tolle Exkursionen und Klassenausflüge mit uns organisiert hat. Seine Botschaft war dabei: Ihr müsst ein Team sein und euch gegenseitig unterstützen. Gemeinschaft, Freundschaften und Solidarität sind genauso wichtig wie Wissen. Ich finde das nach wir vor hochaktuell.
Steffen: Ich hatte einen sehr guten Deutschlehrer, der allerdings lieber Philosophie unterrichtete als Deutsch. Er hat mir sehr viele Impulse gegeben. Zum Beispiel, dass man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen darf.
Das prägt bis heute meine Arbeit, übrigens vor allem im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Stillstand bedeutet Rückschritt, und deshalb muss hier kontinuierlich weiter an dem Ziel der globalen Bildung gearbeitet werden.